FIVE 2 THREE

Ein Tanzkonzert von FRETLESS feat. freitanz

Violine & Komposition│Paul Dangl
Doubleneck E-Gitarre & Komposition│Mahan Mirarab
Kontrabass & Komposition│Tobias Vedovelli
Tanz & Choreografie│Leonie Humitsch
Kostümbild│Sophie Baumgartner

Die Musikperformance bzw. das Tanzkonzert „FIVE 2 THREE“ arbeitet stark mit Polyrhythmik und Polymetrik – sowohl in der Musik als auch im Tanz. Der Ausgangspunkt sind Eigenkompositionen der Jazzband „Paul Dangl FRETLESS“, die neben rhythmischer Vielschichtigkeit von Lyrik und eingängigen, musikalischen Themen geprägt sind. Diese werden in weiterer Folge mit Soundeffekten von Gitarre und Geige verdichtet.
Die konzertante Darbietung wird bei ausgewählten Stücken durch die Tänzerin Leonie Humitsch erweitert. Ihr Tanz ist an den meisten Stellen bis ins kleinste Detail choreografiert, bricht jedoch – gemeinsam mit der Musik – an manchen Stellen aus den komplexen, streng rhythmischen Kompositionen in symbiotische Improvisationen aus.

Unterschiedliche Rhythmen und/oder Metren zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Körperteilen- oder Partien  in Bewegung zu bringen, ist die offensichtliche Herausforderung, der sich Leonie Humitsch in diesem Solo stellt. Um diese Herausforderung geht es jedoch nicht in erster Linie, sondern um die Prägung, Eingefahrenheit und herkunftsbedingte „Natürlichkeit“ von gewissen Rhythmen und geraden Takten in der Musik, der Bewegung, der Sprache – und um das Finden des eigenen Rhythmus.
Ungerade, zusammengesetzte Takte und ametrische Rhythmen fühlen sich für viele Westeuropäer:innen und Menschen mit abendländischer Herkunft oft ungewohnt, fremd, unvollständig oder nicht organisch an. Spannend an dieser Tatsache, dass sich „ungewohnte“ bzw. ungerade zusammengesetzte Taktarten immer aus mehreren „gewohnten“ bzw. einfachen Taktarten wie 2/4 oder 3/4 Takten zusammensetzen. Das große Ungewohnte ist also eine Zusammensetzung aus mehreren kleinen „gewohnten“ Elementen.

Zum Bespiel:
5/4 = 2/4+3/4
9/4 = 3/4 + 2/4 + 2/4 + 2/4
9/8 = 2/8 + 2/8 + 3/8 + 2/8

Über den Zeitraum eines Jahres fügt sich der Tanz stückchenweise in den Ablauf der Musik ein, wird ihn verändern und neu lenken – bei den ersten beiden Veranstaltungen nur an manchen Stellen, nach einer zweiten Probenphase zusätzlich in weiteren Kompositionen. Nach einer erneuten, intensiven Probenzeit, die die vorangegangen Vorstellungen und Proben aus künstlerischer Sicht bedingen, ist der Tanz in dieser 1,5 stündigen Performance beinahe zur Gänze präsent. Dieser Prozess ermöglicht ein organisches Verweben des Tanzes mit der Musik, der Polyrhythmik, der Polymetrik und die Empfindung, dass alles wie aus einem Guss dem Publikum begegnet, wenn es auch einer Komplexität entspringt.

Termine Frühjahr 2024
18. April 2024 │20.00 Uhr │ART SPACE stift millstatt
19. April 2024 │20.00 Uhr │Kammerlichtspiele Klagenfurt

Paul Dangl FRETLESS

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